01 November 2011

Wegwerfgesellschaft

Seufz! 

Du kannst dich dem nicht entziehen - also versuchst du es so unaufwändig wie nur irgend möglich hinter dich zu bringen. Du öffnest das Gartentürl für zwei Stunden, lobst schaurige Kostüme, schaufelst Süßigkeiten in offene Säckchen und gehst deinem 8-Jährigen in angemessenem Abstand ("Mami, mach dich unsichtbar!") hinterher.



Wie jedes Jahr bist du überrascht, wie überzeugend dir die blutbefleckte, schwarzgeschminkte Landjugend "Süßes oder Saures" androht - mit der Spannkraft eines porösen, ausgeleierten Hosengummis, in der exakten Tonlage eines jeiernden Motors. Noch im Garten werfen sie weg, was ihnen nicht schmeckt, entledigen sich des Verpackungsballastes und werfen dir halbherzig noch ein paar Kracher in die Blumenbeete. Danke.


Begeisterungsfähiger sind da schon die Kleineren, die sich in der Dunkelheit vor ihrem eigenen Schatten fürchten und vor Aufregung nicht mehr wissen, was sie rufen müssen. Sie genießen den Beutezug und das anschließende Teilen und Handeln. Keine Frage, der Vorrat an Süßigkeiten reicht bis Ostern. Mit Schaudern denke ich an die Nikolaus- und Weihnachtsmaschinerie, die dir in den Supermärkten schon jetzt die Freude am Ereignis nimmt.

Seufz!

2 Kommentare:

  1. Das die Weihnachtssüßigkeiten schon so früh im Handel angeboten werden finde ich auch nicht schön, denn im September findet man schon das komplette Weihnachtssortiment in den Regalen und da ist die Freude auf Weihnachten getrübt.

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  2. Wie Recht du hast! Aber Knaller als Dankeschön sind wirklich kein feiner Zug, vom Wegwerfen der Süßigkeiten mal ganz abgesehen...
    Bei uns war es zum Glück ruhig.
    VG
    Elke

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