24 Juli 2011

Günstig gärtnern für Anfänger?

Günstig gärtnern? Ja, das geht! Und zwar ganz einfach, wenn ihr einen kleinen Garten habt. Auf einer Briefmarke hat bekanntlich nicht viel Platz. Besitzt ihr jedoch ausgedehnte Latifundien, dann müsst ihr euch schon mehr anstrengen. Einen üppigen Garten mit wenig Geld anlegen oder erhalten kostet vor allem eines: Wissen! Und an zweiter Stelle: Zeit! Es folgen: Netzwerken und Experimentierfreude vor Unverschämtheit!



Ein Beispiel: Du kaufst zehn Pflänzchen Mutterkraut beim Gärtner deines Vertrauens zu je € 2,50. Du freust dich, dass  im neu angelegten Beet nun doch ein paar kleine, grüne Hinweise auf zukünftige Üppigkeit zu finden sind. Zwei der Pflänzchen gehen ein, du hast keine Ahnung warum.  Drei Wochen später: Zwei stattliche Exemplare wandern in die Bio-Tonne, niedergemäht von einem verirrten Fußball. 12 Monate später: In den vorfrühlingshaften Beeten finden sich hunderte hellgrüne, fein gefiederte Sämlinge. Ach du Schande! Da hat sich irgendein lästiges Unkraut versamt. Ist ja schnell ausgehackt. Du ärgerst dich, weil die verbliebenen 6 Pflanzen den Winter nicht überstanden haben. Du gehst also wieder zum Gärtner deines Vertrauens und kaufst wieder zehn Pflänzchen. Beispiel Ende.
Der erfahrene Gartlbesitzer hat beim Lesen des Beispiels an einigen Stellen Schmerzen verspürt. Für jene, die bis zum Ende schmerzfrei waren: Euch fehlt Wissen bzw. Erfahrung. Und das kostet Geld! Aber was hätte der Beispielgärtner besser machen können?
Mit viel Wissen bzw. Erfahrung hättest du höchstens € 2,50 ausgegeben. Du hättest EIN Pflänzchen gekauft und zwar ein gesundes, denn du hättest den Wurzelballen kontrolliert und gleich bemerkt, dass hier die Trauermücke wütet und ein gesundes Exemplar ausgesucht. Du hättest geduldig gewartet, dass sich das fest aufgebundene Pflänzchen aussamt und hättest im nächsten Frühling hunderte von Sämlingen verpflanzt. Das ist zwar mühsam, kostet aber kein Geld, nur Zeit. Als guter Netzwerker oder mit gekonntem Einsatz von Unverschämtheit hättest du keinen Cent ausgegeben. Du hättest deine Nachbarn um Sämlinge erleichtert oder im Schaugarten eines von hundert Jungpflänzchen "gerettet". Ich merke an: Diebstahl ist böse! Mit Experimentierfreude hättest du zumindest im nächsten Jahr den Großteil der Mutterkraut-Sämlinge aufgepäppelt, indem du erst mal abgewartet hättest, was aus ihnen geworden wäre. 
Also: beobachten, fragen, ausprobieren, schnorren und vor allem Zeit haben, dann geht es auch günstig!

Eure Christiane

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